Der Lippe-Cup 2012 aus der Sicht von Andreas Prang

Der Lippe Cup ist ein fünfrundiges Wochenend-Turnier in Lieme, das ein kleines zu Lemgo gehöriges Dorf ist. Lemgo liegt im Kreis Lippe, was den Namen des Turniers erklärt. Ich übernachtete in einem Hotel in Kirchheide, das ebenfalls zu Lemgo gehört und von Lieme aus über enge Landstraßen erreichbar ist. Gespielt wurde mit einer Bedenkzeit von 2 Stunden für 40 Züge und einer halben Stunde für den Rest der Partie, eine Runde war also mit fünf Stunden angesetzt. Ich spielte in Gruppe A für Spieler mit DWZ über 1800, die mit einem GM (Epishin), zwei IMs und einem FM stark besetzt war. Insgesamt gab es drei Gruppen.
In der ersten Runde wurde ich sogleich mit IM Michael Kopylov als Gegner konfrontiert, eine Niederlage war also zu erwarten, ich hätte meine Haut dennoch teurer verkaufen können. Die zweite Runde brachte mir Johanna Blübaum als Gegnerin mit Schwarz, deren Bruder ja sehr erfolgreich spielt und den IM-Titel erreicht hat. In der Eröffnung kam ich recht bald unter Druck, verlor einen Bauern und stand sehr schlecht. Zu meinem Glück stellte sie dann einen Bauern ein, und in einem besseren Endspiel bot ich Remis, was sie annahm. Vielleicht hätte ich diese Stellung auf Gewinn weiterspielen sollen. In der dritten Runde hatte ich wieder Weiß und mit Thomas Schäl einen etwa gleich starken Gegner; leider überschätzte ich in Endspiel meine Stellung grob und verlor. Mit nur einem halben Punkt aus drei Runden wurde ich im vierten Durchgang gegen den Jugendlichen Robin Bentel gesetzt, gegen den ich gewann – allerdings nicht ohne zuvor aus Unachtsamkeit einen gefährlichen Konter gegen meinen König zugelassen zu haben. In der letzten Runde stand ich gegen Marvin Karsunke mit Weiß nach elf Zügen bereits schlechter, so dass ich dessen frühes Remisangebot annahm.
Alles in allem war es ein schönes Turnier – auch mit guter Verpflegung. Zwei Doppelrunden hintereinander (Samstag und Sonntag) zu spielen ist aber anstrengend – entspannter ist es, wenn das Turnier länger dauert, wie es beim Unser-Fritz-Open der Fall ist. Ich hätte mir ein besseres Ergebnis gewünscht als 2/5, betrachte die Partien aber als gute Übung. Meine DWZ und ELO haben sich mit +2 bzw. -2 kaum verändert.

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