Jezz, wo man ja nich mehr im im CityCenter Schach spielt, da hat sich die Zene n bisken nach Westen verschoben. Auf Pluto – im Stadtteilzentrum von Bickern und Unser Fritz – giebs doch dat plattierte Openär-Schachbrett. Schön gelegen unter eine Eiche oder so. Bisse immer im Schatten und kannz sogar Plazz nehmen auf ne Bank, sozusagen direkt aufe Tribüne. Da bisse stez am Laufenden, wat so inne Welt los is. Deshalb hat Peule Beckmann sein Hauptquartier jez auf Pluto verlegt und wird dann und wann für den Schachticker berichten.
Hömma – wat helze übrigens von gute Vorseze fürm neuen Jahr, fracht mich der Egon Borowski am letzten Vereinsamt? Dabei nimmt a n Schuck Pilz aus sein Glas, wischt sich den Schaum vom Mund ab und blinzelt mich so von schräch unten an. Der führt doch wat im Schilde mit diese Frage denk ich so bei mich und gib ihn nur sonne ausweichende Antwort. Egon sach ich zum Borowski, dat kommt drauf an, wie dat gemeint is – is dat nur n Versprechen oda ne feste Absicht? Versprechen kommt ja von versprechen, wat soviel meint wie „da hapich mich vatan bein sprechen“. Absicht heiss dagegen – dat happich wirklich vor.
Ich merk schon wie der Egon so langsam inne Schnappatmung üba geht und nach Worte ringt. Hör doch auf meinta schließlich. Kannze nich ma aufhörn mit deine Methode die Läute auszuweichen. Eigentlich wollt ich mich nemlich mit dich austauschen in diese Angelegenheit – weil, ich happ damit en Problem, mitti gute Vorseze. Et is imma nur ne Frage vonne Zeit, bis man en schlechtes Gewissen hat, weil die Vorseze nich gefüllt wurden. Kenn ich gib ich zu und – und versuch die Elektrizität son bisken ausse Stimmung zu nehmen. Dat is auch der Grunt, warum ich keine guten Vorseze fürt neue Jahr mach.
Abba dat istoch unbefriedigend; so ganz ohne Ziehl dat neue Jahr zu machen. Man muss dochn Plan ham wie dat weiter geht – ich mein üba dat Alltägliche hinaus. Da hasse Recht Egon – aba ich schieb die Vaantwortung dafür ab, indem ich dat Wort Vorseze durch Wünsche ersetz. Für Vorseze bisse nemlich selbst schult; für Wünsche nich – und schon hasse kein schlechtes Gewissen. Dat ich da nich selbs drauf gekommen bin – meint der Egon – dat wär vielleicht ne Lösunk. Vielleicht kann ich dat ja sogar aufn Schachsport übertragen. Ja, dann lass dich dat doch nochmal durchn Kopp gehn, Egon – is kla ne!!!
Euer Peule