Dritte verliert am 19.05.2019 mit 3:5 bei SV Wattenscheid 4
Eigentlich ging es um nichts mehr – beide Mannschaften konnten im letzten Saisonspiel weder absteigen noch hatten sie irgendwas mit dem Aufstieg zu tun. Dafür verlief der Mannschaftskampf aber recht dramatisch und spannend.
Günter, der als einziger von uns in sämtlichen Saisonspielen (3) ungeschlagen blieb und sich damit um über 100 DWZ-Punkte verbesserte, brachte uns schnell in Führung, indem er seinem Gegner eine Leichtfigur abluchste. Heiko spielte mit Weiß gegen die Königsindische Verteidigung seines Gegenübers eine Fianchettovariante, bei der es zunächst ausgeglichen aussah. Allerdings ließ sein Gegner kurz später eine Figur stehen und wir lagen mit zwei Punkten in Führung. Ernst versuchte gegen das Mittelgambit seines Gegners ohne den Läuferzug nach b4 auszukommen, machte aber nicht den Fehler kurz zu rochieren und hielt mit Schwarz und viel Erfahrung remis. Franz hatte sich etwas verhaspelt und musste schon vor dem 10. Zug lange überlegen, wie er noch einigermaßen aus der Lage heraus kam. Trotz unharmonischer Aufstellung konnte er sich aber nach und nach konsolidieren, so dass auch an seinem Brett ein Remis zu Buche stand.
Damit sah es recht gut für uns aus, denn Gerd entschied sich gegen die Sizilianische Verteidigung seines Kontrahenten mit f4 vorzupreschen und dieser Bauer schlug sich bis nach h7 durch, wo der gegnerische König ihn als Schutzschild missbrauchte. Allerdings sah er, Gerd, dann einen Mattangriff, der nicht genügend vorbereitet war oder in dem er einen Zug vor dem anderen machte. Jedenfalls ging die Sache in die Hose und sein Gegner konnte das Spiel trotz Zeitnot wenden. Zuvor spielte Luca unnötig riskant. Statt in Ruhe die gegnerischen Bauern zu stoppen und anschließend mit weiteren taktischen Drohungen einen eigenen Freibauern in Bewegung zu setzen, nahm er den c-Bauern heraus und ermöglichte dadurch aber, dass der gegnerische e-Bauer zum Umwandlungsfeld durchlief und so die Partie entschied. Stefan hatte seine beiden Läufer in der d-Linie platziert, aber nicht ausreichend überdeckt, was sein Gegner ausnutzte und einen der beiden abgriff. Trotz verzweifelter Versuche, diesen materiellen Rückstand noch auszugleichen, ging die Partie verloren.
Herbert stand bequem und er hatte mehr als eine Stunde mehr auf der Uhr – sein Gegenüber war massiv in Zeitnot. Trotzdem kam dieser durch eine Unachtsamkeit in Vorteil, den er nicht mehr aus der Hand gab. So wandelte sich der Zweipunktevorsprung noch in einen Zweipunkterückstand um.
Aber es kam ja nicht mehr darauf, das Ergebnis war unrelevant und es gab viele interessante Partien. Wir schließen die Saison als Drittletzter ab, haben aber das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre.
Schönen Schachsommer
Rainer